Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Oder: die persönliche Krux mit der Bildverwaltung.

Die Themen Bildverwaltung und Verschlagwortung begleiten mich eigentlich schon die letzten zwei Jahrzehnte. Aber nicht aktiv, sondern passiv - immer vor mich herschiebend. Anläufe hatte ich die ganzen Jahre wohlgemerkt schon mehrere genommen. Sei es damals, als Lightroom erstmals um die Ecke kam, oder auch mit Picasa. Mit ersterem wurde ich nie warm, mit letzterem bestand zwar Sympathie, aber Google ließ das Produkt schon vor vielen Jahren sterben. Somit vertraute ich weiterhin alleinig meiner Ordnerstruktur. Ging auch leidlich gut, da ich eh keinen sooo großen Bilder-Output habe und auch recht selten etwas lang Vergangenes suchen muss. Aber mitunter halt doch. Und wenn einem nach zwei Jahrzehnten dann die genauen Jahreszahlen oder auch die Namen von Modellen nicht mehr präsent sind, wird's halt anstrengend. Und das mit jedem weiteren Jahr mehr.

Im letzten Jahr wurde ich auf das Programm Excire Foto aufmerksam. Ein Bildverwaltungsprogramm eines deutschen Herstellers, welches hierfür reichlich KI ins Feld führt. Klingt interessant (und ist in Teilen auch durchaus beeindruckend), aber bei genauerer Betrachtung dann leider auch nur semi. Eine automatisierte Verschlagwortung - auch wenn sie noch so gut ist - kann nie alles so erfassen, wie man es in der Praxis wirklich benötigt. Und sie macht natürlich unausweichlich Fehler, die man mühsam suchen muss, sonst schleppt man die dauerhaft mit und hat in Folge nur eine unzuverlässige Bildverwaltung. Leuchtet ein, denke ich. Auch wenn Excire Foto ein wirklich sympathisches Programm ist - für meine Erfordernisse erschien es mir nicht als die optimale Lösung.

Die Suche nach der eben besagten optimalen Lösung ging also weiter ... und ich landete bei digiKam. Einem mittlerweile sehr erwachsen gewordenen Open-Source-Bildverwaltungsprogramm des KDE-Projekts, also mit Linux-Wurzeln. Und dieser Aspekt machte das Programm gleich doppelt interessant für mich, da halt auf allen gängigen Plattformen verfügbar. Ich kann also nicht nur vom Windows-PC auf die Anwendung zugreifen, sondern auch von meinem Fall-Back-Linux-Rechner. Hat Charme.

digiKam.jpg Screenshot digiKam

Zugegeben: die erste Stunde mit digiKam war etwas anstrengend. Der Funktionsumfang ist beachtlich und das Bedienkonzept muss man sich erstmal erschließen. Aber mit jeder Nutzungsstunde wächst bei mir auch die Sympathie. Daher bin ich sehr zuversichtlich, dass ich "mein" Tool zur Verwaltung der Bilder nunmehr endlich gefunden habe.

So und nun bin ich mal wieder fleißig beim Verschlagworten ... :D