In den Zeiten von Lockdowns und Kontaktbeschränkungen hat man als Menschenfotograf nicht wirklich die besten Rahmenbedingungen zum Bildermachen. Man kann nun darüber klagen ... oder aber aus der Not eine Tugend machen. Mir war letzteres lieber und so kam es, dass ich mir nach Jahrzehnten endlich 'nen Ruck gegeben habe, um mich ENDLICH mal mit den Negativen meine ganz frühen Fotojahre zu beschäftigen. Das konventionelle Einscannen dieser Filme erschien mir immer als zu zeitintensiv, daher hatte ich es bislang immer verworfen.
Dann, mitten im nachweihnachtlichen Lockdown, konfrontierte mich der Zufall mit einem kleinen Filmscanner. Diese Art Scanner (die eigentlich eher kleine Makro-Kameras sind) gibt es schon ganz paar Jährchen, aber meist war die Auflösung der darin verbauten Sensoren nicht der Hit. Mittlerweile bringen die aber 14 Mio. Bildpunkte zu einem beinahe Schnäppchenpreis. Und sind nebenbei auch rattenschnell, da sie die Filme nicht zeilenweise abscannen, sondern per Knopfdruck abfotografieren.
Also habe ich mir einfach mal so ein Filmabknipser gekauft - eher aus Neugier und nicht mit der Erwartung, dass das Teil in der Scanqualität einem "richtigen" Filmscan das Wasser reichen kann. Das war für mich auch okay, denn meine Fotografieversuche der ersten Jahre sind ja schließlich auch keine Meisterwerke. :)
Derer Scanner-Modelle gibt es mittlerweile viele - bei mir war es ein Kodak Slide N Scan geworden. Einige Nutzerkommentare und der überdurchschnittlich große Display hatten mich überzeugt.
Nun werde ich das Teil hier nicht rezensieren, dafür gibt es bessere Tester und Plattformen. Aber ich kann an dieser Stelle kundtun, dass mich der Kauf keinesfalls enttäuscht hat! In Anbetracht des überschaubaren Preises kommt aus der kleinen Kiste mehr raus, als von mir erwartet - und das echt schnell.
Von Interesse war aber für mich nicht nur, wie sich dieser kleine Filmscanner so schlägt, sondern noch viel mehr, was da eigentlich auf den alten Filmen so zutage kommt! Die ältesten Filme sind ja nun schon fast 40 Jahre alt! Und so erschienen dann auch echte Überraschungen auf dem Scannerdisplay! Und auch so manch verschollengegangene Erinnerung kam dabei hervor ...
Ein Foto von meinem vermutlich allerersten selbstgeknipsten Film aus dem Jahre 1982:
© Ulli Gabsch, "o. T.", 1982
Entstanden mit einer Certo SL 110 - das war eigentlich eine billige Kinderkamera. Und das Model ... das war meine Mutter. :D
Mal schauen, was die nächsten Tage und Wochen noch so aus den "Schuhkartonarchiven" hervorkommt! :)