Bin gestern in dem Blog von Thomas Berlin auf einen interessanten Beitrag gestoßen. Ein Interview mit dem Fotografen Andreas Reh. Nicht nur dessen Bilder sind sehenswert. Auch seine offene und reflektierte Art hat mich angesprochen. Insbesondere dieses Statement:
"Die gesellschaftliche Entwicklung ist für meine Arbeit schlicht eine Katastrophe, die Suche nach Modellen, gerade, wenn man wie ich nach echten Menschen sucht, ist extrem schwierig geworden. Bilder können oft nur zensiert oder gar nicht gezeigt werden, Galerien und Verlage haben kaum Interesse an einer Zusammenarbeit, als Ambassador ist man uninteressant und sehr viele Menschen erreiche ich erst gar nicht, weil man mit dem Fotografen, der nur Akt macht, nichts zu tun haben möchte. Das ist zynisch, heuchlerisch und dumm, wenn ich als Fotograf ein Model im Dessous auf dem Bett räkelnd in Szene setze ist das akzeptierter in der Gesellschaft, aber in meinen Augen deutlich sexualisierter. Selbst die Mehrzahl der Fashionportraits ist sexualisierter, als meine Akte. Aber unterstützt von religiösen und kulturellen Strömungen hat die gesellschaftliche Prohibition den Akt als Übel auserkoren. Damit wird eine Jahrtausende alte Kunstform auf den Scheiterhaufen geworfen und das mit einer in den letzten 15 Jahren beängstigend zunehmenden Geschwindigkeit. Wir sind gerade dabei dafür zu sorgen, dass sich eine ganze Generation junger Menschen seiner Körper schämt… so etwas regt mich richtig auf."
Diese Zustandsbeschreibung deckt sich zu 100% mit meinen Beobachtungen und Erfahrungen. Leider.