Da das potentielle Interesse an einem gemeinsamen Bildermachen auch immer im Vorfeld mit zahlreichen Fragen einher geht, habe ich hier einmal versucht, die meisten dieser Fragen kurz und verständlich zu beantworten.
1. Wie finden Fotograf und Modell zusammen?
Indem einer den anderen kontaktiert. :)
Die meisten meiner Arbeiten sind mit "ganz normalen Leuten" entstanden: sei es die nette Kassiererin aus dem Supermarkt, die experimentierfreudige Studentin von nebenan oder auch die gestandene Anwältin.
Ich selbst nutze viele Möglichkeiten des Kontaktierens. Folglich kann es auch passieren, dass ich jemanden einfach einmal auf der Straße anspreche. Im Gegenzug kannst Du mich aber auch gern und jederzeit anschreiben, wenn ein wirkliches Interesse an einem Bildermachen (in Dresden oder Umland) mit mir besteht. Idealerweise mit einer kurzen Selbstbeschreibung und mit zwei, drei beigefügten (ganz normalen) Bildchen von Dir. Wenn daraufhin auf beide Seiten Zeit und Lust vorhanden sind, werden wir uns dann einfach mal irgendwo auf 'nen Kaffee zu einem Kennenlerngespräch treffen.
Also: ganz einfach, eigentlich.
2. Warum ich keine Honorare nehme - und auch keine zahle?
Es gibt im Wesentlichen bei Menschenfotografie drei Szenarien des Miteinanders und der damit verbundenen Honorierung:
Szenario 1: Jemand möchte/benötigt von sich Fotos. Er oder Sie geht zum Fotografen und lässt sich von diesem fotografieren. Es wird eine Dienstleistung erbracht, der Auftraggeber erhält Bilder und Bildrechte, der Fotograf dafür Geld.
Szenario 2: Ein Fotograf benötigt zur Erfüllung eines Auftrages (oder eines anderweitig kommerziellen Projektes) Bilder. Er nutzt dafür die Dienstleistung eines Modells, er erhält dafür Bilder und Bildrechte, das Modell dafür Geld.
Szenario 3: Es gibt keinen Auftraggeber und damit auch keine Dienstleistung. Fotograf und Modell finden sich zusammen, um gemeinsam Bilder zu machen, die beide für jeweils ihre eigenen Zwecke verwenden können. Beide opfern dafür ihre Zeit, der Fotograf bringt hierzu noch technisches Equipment in unterschiedlicher Ausprägung ein. Fotograf und Modell erhalten also BEIDE Bilder und Bildrechte. Eine derartige Konstellation wird dann meist auch als TfP-Shoots bezeichnet. Sollte Dir diese Abkürzung bislang noch nicht begegnet sein: sie steht für Time for Prints/Pictures.
Da ich mir mit Fotografie keinen Lebensunterhalt erarbeiten muss, finden bei mir in aller Regel weder Szenario 1, noch Szenario 2 statt. Meine Fotografie ist zumeist ein freies Projekt, bei welchem sich Menschen zusammen finden, um gemeinsam Bilder zu machen und um im Anschluss gemeinsam von den Ergebnissen (auf die jeweils eigene Weise) zu profitieren - siehe Szenario 3. Um das zu realisieren, investiere ich selbst nicht unerheblich Geld und Zeit, was ich in – damit verglichen – eher geringen Umfang auch von meinen Modell verlange. Ich halte dies alles für sehr faire Umgebungsvariablen, die eine gute Zusammenarbeit für alle Beteiligten möglich machen. Wer hier anderer Meinung sein sollte, für den bin ich dann möglicherweise einfach der falsche Partner.
3. An welchen Orten finden Shoots zumeist statt?
Da sich meine Fotografie bildkompositorisch zumeist sehr reduziert gestaltet, findet die überwiegende Anzahl meiner Shoots im eigenen kleinen Studio statt. Dieses befindet sich nur wenige Gehminuten von dem Dresdner Hauptbahnhof entfernt in einem großen, freundlichen Bürohaus.
Mit gut 30 m² ist diese Räumlichkeit gewiss weit entfernt von der Dimension eines Tanzsaales, aber dennoch ausreichend groß, um viele spannende Bildideen realisieren zu können.
Mitunter sollen Bilder jedoch auch erkennbar Ambiente haben. Anstatt hierfür in Hotelzimmer oder verlassen-morbide Gemäuer zu ziehen, favorisiere ich dafür sehr gern die eigenen vier Wände des Modells. In der Vergangenheit wurden dafür dann auch schon mal Freunde, Kommilitonen oder Ehemänner temporär ausquartiert. :-) Und auch wenn man es schwer glauben mag: sogar im kleinsten WG-Zimmer sind schon sensationell gute Bilder entstanden! Zudem gibt es bei all dem noch zwei nicht unwichtige Vorteile: der Kleiderschrank ist sofort verfügbar und du fühlt sich die ganze Zeit nicht nur wie daheim - du bist das auch wirklich! :) Aber selbstverständlich kann man auch an jedem anderen Ort dieser Welt (idealerweise in Dresden oder Umland) Bilder machen. Solltest Du diesbezüglich auch noch so schräge Eingebungen oder Wünsche haben - erzähl sie mir einfach ganz unerschrocken! :)
4. Begleitperson - warum pro und contra?
Begleitperson - ein Thema, welches recht selten an mich herangetragen wird, auf das ich hier aber dennoch einmal eingehen möchte, da Vertrauensbildung etwas sehr Elementares ist. Ich möchte diesen Punkt in zwei Teilen beantworten:
Teil 1 - das Vorgespräch
Klarestmögliche Antwort: Ja, Begleitperson gern! Da vor einem Erstkontakt noch kein überbordendes Vertrauen vorausgesetzt werden kann, ist das doch völlig okay. Freundinnen, Muttis, ... alle gern gesehen. Zur Not auch Ehemänner, sofern diese nicht ausgeprägte Wachhund-Mentalitäten haben. ;)
Teil 2 - das Bildermachen
Klarestmögliche Antwort: Begleitperson: Nein!
Dies bedarf gewiss einer kurzen Erklärung. Ein gemeinsames Bildermachen MUSS für mich auf Vertrauen basieren. Ist dieses nicht gegeben, fehlt in meinen Augen das grundlegende Fundament für eine gute Zusammenarbeit, in deren Folge nicht weniger als ganz besondere Bilder entstehen sollen. Besondere Bilder entstehen aber erst, wenn sich Modell und Fotograf aufeinander einlassen können, erst dann kann eine Art Magie entstehen, die Bilder mitunter "besonders" werden lässt. Weitere Personen, selbst die Vertrautesten, Leisesten, Liebenswertesten, ... lenken hierbei ab. IMMER. Und zwar in aller Regel nicht den Fotografen, sondern das Modell.
Aber natürlich kannst Du Dich trotzdem während des Shoots entsprechend absichern. Die wohl unkomplizierteste und bewährteste Möglichkeit hierzu sind ein oder zwei SMS oder WhatsApp-Nachrichten im Stile von "Alles super, Mutti!" ... oder so ähnlich. :) Ebenso kannst Du Dich, so wie bei Blinddates üblich, auch von jemanden covern lassen.
5. Wie ist das eigentlich mit nackt und so?
Auch wenn Nacktheit in meinen Bildern mitunter anzutreffen ist, ist sie niemals Bedingung!
Bevor überhaupt eine Bildidee umgesetzt wird, wird diese immer sehr intensiv miteinander besprochen. So wird auch immer gemeinsam überlegt und erörtert, ob (und wenn ja, wie viel) Nacktheit ggf. zu welcher Bildwirkung führen könnte. Und wenn sie dann entstehen sollte, dann allein deswegen, weil das Modell die dahinterstehende Bildidee 100% überzeugend und die Atmosphäre am Set sehr angenehm findet. Wie viel Nacktheit bei einem Shoot letztendlich Einzug hält, entscheidest du als Modell in letzter Konsequenz völlig frei nach eigener Überzeugung. (Und spätestens hier werden wir dann auch Möglichkeiten erörtern, wie man mit fotografischen Mitteln eine spätere Nichterkennbarkeit erreichen könnte.)
6. Auf was sollte das Modell im Vorhinein achten - und was zum Bildermachen mitbringen?
In Vorbereitung sollte auf Folgendes geachtet werden:
- am Vortag des Shoots möglichst diverse Rauschmittelchen meiden und für genügend Schlaf sorgen (außer, ein Zombie-Shoot wird forciert),
- eventuelle Nassrasuren am Körper bereits am Vortag erledigen,
- Haaren, Lippen, Händen, Ellenbogen, Füßen sowie Hand- und Fußnägeln die notwendige Pflege und Fürsorge zukommen lassen,
- auch wenn gar keine Aktaufnahmen vorgesehen ist: UNBEDINGT am Tag des Bildermachens nur Kleidung und Schuhe tragen, die keine Druckstellen fabrizieren,
- für kurzfristige Kommunikation ("Habe gerade den Bus verpasst - komme später.") die Handynummer des Fotografen einstecken,
- zum Set nur leicht geschminkt erscheinen, da ein eventuelles Make-up so noch mühelos auf die geplanten Bilder hin optimiert werden kann.
Am Tag des Bildermachens sollten dann etwa folgende Dinge mitgebracht werden:
- einfarbige (optimal: weiße und schwarze) und vorrangig ungemusterte Kleidung (Blusen, Hemden, Tops, Shirts, Röcke, Slips/BHs, …),
- die Top-Lieblings-Jeans und -Turnschuhe,
- wenn es bei weiblichen Modellen etwas verführerisch-verlockender sein soll, gern auch High-Heels, Feinstrumpfhosen und was Dein Schrank noch so an Extravagantem und an Außergewöhnlichem bereithält,
- wenn vorhanden und gewünscht: Lippenstifte und Nagellacke mitbringen,
- ein Bademantel (oder eine richtig warme Strickjacke) und Kuschelsocken sollten ebenfalls nicht fehlen,
- Kamm und/oder Haarbürste - und ebenfalls nicht vergessen: Zahnbürste :)
- eventuell Lieblingsmusik auf dem Smartphone (Bluetooth-Lautsprecher ist im Atelier vorhanden).
7. Wie dürfen Bilder genutzt werden - und welche Öffentlichkeit werden sie haben?
Zentrales Ziel meines Bildermachens ist nicht die finale Ablage in der Schublade oder auf der Festplatte, sondern vielmehr die direkte und indirekte Kommunikation mit den Rezipienten, also den Betrachtern. Daher sind meine Bilder auch unbedingt und uneingeschränkt für die Öffentlichkeit gedacht. Die hierfür genutzten Plattformen und Möglichkeiten sind vielfältig - jedoch unbedingt und immer seriös. Das kann eine klassische Galerie, ein Webportal, ein Buch, ... oder etwas ganz anderes sein. Der Aspekt der beiderseitigen verantwortungsvollen Bildnutzung sowie diverse Datenschutzaspekte werden daher auch sehr genau und vertrauensbildend in einem Model-Release, also einem Vertrag zwischen Modell und Fotograf, geregelt.
8. Was erhältst Du für Deine Mitarbeit?
Wie weiter oben schon geschrieben, funktionieren meine Shoots auf TfP-Basis. Dies bedeutet, dass Du für Deine aufgebrachte Zeit und Deine Mühen mit einer Auswahl der besten Bilder entlohnt wirst. Im Unterschied zu vielen anderen Fotografen übergebe ich Dir jene Bilder nicht nur als Bilddateien, sondern zusätzlich noch in einer Mappe als archivfeste und sehr wertige Fineart-Prints!
Ist noch einiges schwer verständlich oder gar unbeantwortet geblieben? Dann frag mich jetzt einfach! :-) Ich werde bemüht sein, Deine Frage(n) schnellstmöglich zu beantworten.